Yule: Die Geburt des Lichts und neuer Ideen

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Zur längsten Nacht des Jahres, zur Wintersonnenwende, kamen wir zusammen, um Yule zu feiern – den Moment, in dem das Licht und Inspiration neu geboren werden.
Diese Zeit des Neubeginns nutzten wir, um unser Selbstverständnis zu erkunden und unsere magische Identität zu finden und zu würdigen. Es ging dabei nicht nur um uns individuell, sondern auch darum, die Suche nach einem Namen für unseren gemeinsamen Zirkel zu starten.

Unsere Jahreskreis Feier begann am Abend mit einem gemeinsam zubereiteten Essen, das sowohl Körper als auch Seele stärkte.
In der behaglichen Atmosphäre unserer kleinen Runde bereiteten wir uns auf die bevorstehende spirituelle Reise vor. Während der Anrufungen luden wir Anna und Arddu ein, an unserem Ritual teilzuhaben. Ebenso baten wir unsere Ahnen und Verbündeten sowie die Mysterious Ones, die Gesehenen und Ungesehenen, uns in dieser besonderen Nacht zu begleiten. Ein zentrales Element unseres Rituals war eine Trance, die uns zu unserer individuellen magischen Identität führte und Inspiration für eine gemeinsame Essenz suchte.

In der Stille der Nacht ließen wir das Ritual offen, um den gewonnenen Eindrücken Raum zur Entfaltung zu geben.
Wir schrieben Eindrücke und Gedanken in unser Journal, und zogen uns dann schweigens zum Schlafen zurück, um die Erlebnisse der Trance in uns nachklingen zu lassen und die Botschaften der Dunkelheit zu empfangen.
Am folgenden Morgen, noch vor dem ersten Licht, setzten wir unsere Reise fort. In der Dunkelheit, die langsam dem neuen Tag wich, schrieben wir unsere Hoffnungen und Visionen für das kommende Jahr auf kleine Zettel. Danach begaben wir uns in den Garten, wo der stürmische Morgen und das knirschende Gras unter unseren Füßen eine besondere Stimmung erzeugten. Die Präsenz der Percht, spürbar in der Luft, erinnerte uns an die Urkraft und Wildheit der Natur.

Bei Sonnenaufgang enzündeten wir ein Feuer in unserem Feuerkorb. In einem Akt der Transformation übergaben wir unsere Wünsche und Gedanken den Flammen. Das Feuer, Symbol für Reinigung und Erneuerung, nahm unsere Botschaften auf und trug sie gen Himmel. Dieser gemeinsame Moment des Loslassens und Auschickens war eine kraftvolle Bestätigung der Verbundenheit, die uns eint.

Diese Yule-Feier war für uns eine verbindende Erfahrung. Wir erlebten, wie in der dunkelsten Stunde das Licht und auch neue Ideen geboren werden. Wir erkundeten in unserem vertrauten Kreis unsere individuelle und auch gemeinsame magische Identität. Voller Vorfreude blicken wir darauf, wie sich diese im kommenden Jahr entwicklen und erweitern werden.

Update zum Jahreswechsel

Auch wenn wir schon fast dabei sind, uns in die besinnliche Zeit der Rauhnächte zurückzuziehen,gibt es bei uns noch viel zu tun!
Wir freuen uns riesig über die zahlreichen Anmeldungen zu dem Tarot Camp 2025 – bereits über die Hälfte der Plätze sind vergeben! Es ist fantastisch zu sehen, wie viele von euch sich mit uns unter der Anleitung von Curtis und Thanis auf diese Reise begeben wollen.

Wenn wir hier in letzter Zeit auch wenig gepostet haben, es gibt uns noch.
In dem Jahr 2024 haben wir uns eher auf persönliche Dinge konzentriert, es war für uns ereignisreich und voller wunderbarer Momente. Wir haben in einer wunderschönen Zeremonie und Feier geheiratet und möchten uns bei all unseren Freunden und besonders bei Curtis und Britta für ihre Unterstützung bedanken.
Auch finden Pes Ton-Kurse regen Anklang, was sie sehr glücklich macht.

Jetzt gehen wir erst einmal in eine wohlverdiente Auszeit und arbeiten an ein paar persönlichen Projekten. Zum Camp könnt ihr euch natürlich weiterhin gerne anmelden, wir kümmern uns zeitnah darum, auch wenn es mommentan vielleicht ein klein wenig länger dauern mag.

Wir wünschen euch ein wundervolles Yule und geruhsame Rauhnächte, und freuen uns darauf den Einen oder die Andere von euch nächstes Jahr auf dem Camp wiederzusehen oder kennenzulernen.

Beltane: Mut zur Selbstliebe inmitten blühender Natur

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Beltane ist die Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünn sind und die Lebensenergie in ihrer vollen Kraft zurückgekehrt ist. Am Abend des 30. April fanden wir uns zu einem Ritual zusammen, das in der Magie der Selbstliebe und der Feier unserer individuellen Schönheit verwurzelt war.

Wir begannen unser Treffen mit einem gemeinsamen Essen, und brachten auch den Kreaturen des Landes eine Gabe.
Danach begannen wir unser Ritual mit der Intention:
„Wir blicken voller Selbstliebe in den Spiegel und feiern unsere einzigartige Schönheit“.

Wir riefen Hern und den Grünen Mann, Mave die Feenkönigin, die uns aus der Anderswelt besuchte, und die Queer Ones zu uns in den Kreis:
Das männliche und das weibliche Prinzip, und auch alles, was sich jenseits von männlich oder weiblich befindet, und Alles davon auch in ihren göttlichen Formen.

Die Trance im Kern unseres Rituals haben wir darauf ausgerichtet, den Frühling zu erfahren und uns mit Selbstliebe zu begegnen. Sie führte uns an eine glatte Wasserfläche, wo wir unserem Spiegelbild tief in die Augen blickten. Wir bewunderten unsere eigene Schönheit und sprachen uns Selbst Komplimente aus.

Nach der Trance haben wir diese positiven Selbstwahrnehmungen niedergeschrieben. Sie sollen uns daran erinnern, unsere eigene Schönheit zu sehen, zu schätzen und auch zu zeigen. Vor dem Ritual hatten wir pflegendes Öl mit Blütenblättern vorbereitet, das luden wir nun mit dem Gefühl dieser Selbstliebe auf.

Dann zogen wir bei sanftem Mondlicht in den Garten um, und entfachten unser Beltane Feuer. Umgeben von der lebendigen Energie des nächtlichen Gartens und dem knisternden Feuer trugen wir das Öl auf unsere Haut auf, um die Erinnerung an die Trance und das zärtliche Gefühl für uns Selbst zu verankern.

Das Feiern der Liebe und des Lebens durch Singen, Trommeln und Tanzen um das Feuer war ein Ausdruck purer Freude. Wer wollte trat ans Feuer und sprach ein paar Worte der Selbstliebe, die vom Kreis anerkennend bezeugt wurden. Das war eine kraftvolle Bestätigung der Einzigartigkeit jedes Einzelnen von uns.

Danach gingen wir wieder zum ausgiebigen Tanzen über, und hatten dann noch viel Spaß damit uns noch besser kennenzulernen, indem wir ein paar Runden „Zwei Wahrheiten, eine Lüge“ spielten.

Unser Beltane-Fest 2024 war eher auf der ruhigeren Seite, aber dennoch sehr intensiv. Diese Jahreskreisfeier erinnerte uns nicht nur an die Wichtigkeit der Selbstliebe, sondern auch an die Schönheit, die entsteht, wenn wir unsere individuellen Gaben in einem Kreis von Vertrauten teilen.

(Die Bilder vom Altar sind am nächsten Tag entstanden.)

Frühlings Tag-und-Nacht-Gleiche: Ein kleines, aber feines Fest

Dieses Jahr feiern wir nur die Mondfeste in größerem Rahmen. Das bedeutet, dass die Sonnenfeste, wie die Frühlings Tag-und-Nacht-Gleiche, im ganz kleinen Kreis stattfinden. Nur wir zwei.

Ostara, wie dieses Fest auch genannt wird, haben wir dieses Mal ganz einfach gehalten, es gab nur eine kurze Trance für uns. Wir haben uns darauf konzentriert, die Energie des ersten Frühlingserwachens zu spüren, und zu schauen, was in uns und um uns herum wachsen möchte, diesem Wachstum Raum zu geben. In der Ruhe unseres kleinen Festes haben wir eine tiefe Verbindung zur Natur gespürt. Wir konnten erfahren, dass auch kleine Feier mit wenigen Leuten ihre eigene Magie haben.

Ich hoffe, dass es für Euch spannend ist zu lesen, wie andere Leute die Jahreskreis-Feste feiern, egal ob im kleinen oder großen Rahmen, und wünsche Euch eine wunderbare Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche.

Nachklapp Imbolc 2024

Im Herzen des Winters, wenn die ersten Anzeichen des Frühlings leise an die Tür klopfen, feiern wir das Imbolc-Fest – eine Zeit der Reinigung, Erneuerung des Lichts und des Schutzes.
Im Zentrum dieses Festes steht die ehrwürdige Göttin Brigit, deren Aspekte uns durch die Dunkelheit leiten und uns auf den Weg des Lichts und der Hoffnung führen.

Der Beginn des Rituals

Unser Ritual zuhause begann mit dem traditionellen Reclaiming-Kreisziehen, bei dem wir die Elemente und die Göttin einluden, uns auf unserer Reise zu begleiten. Dieser heilige Kreis diente als Schutzraum und als Schwelle zwischen den Welten, in dem wir uns sicher und unterstützt fühlten, unsere tiefsten Intentionen zu erforschen und zu manifestieren.

Die Intention für unser Ritual

An Brigits Quelle reinigen wir uns von all dem, was wir nicht mehr brauchen. In Brigits Schmiede transformieren wir, machen aus Passendem Passendes. Brigits Mantel umhüllt uns uns schützt uns.

Die Reinigung an Brigits Quelle

Der erste Schritt unserer Reise führte uns an Brigits Quelle, einem symbolischen Ort der Reinigung und Erneuerung. Wir fühlten uns in die Stille des Winters ein, und reinigten uns mit einem Salz-Honig Peeling. ein Akt des Loslassens alter, nicht mehr dienlicher Muster.

Für mich persönlich war dieser Moment von großer Bedeutung. Ich konnte mich von altem Ballast und Mustern befreien, bereit, nicht mehr dienliches abzustreifen.

Die Transformation in Brigits Schmiede

Weiter ging es in Brigits Schmiede, wo wir durch das Formen von Tonobjekten unsere Absichten und Träume für das kommende Jahr manifestierten. Dabei half wieder ein Soundtrack von Hammerschlägen in einer Schmiede.

Inspiriert von der Vision eines Objekts mit sieben schalenartigen Vertiefungen, formte ich ein Symbol für die tägliche Übernahme von Verantwortung. Dieses Objekt, das sich fast organisch unter meinen Händen gestaltete, soll mich jeden Tag daran erinnern, meinen Teil beizutragen.

Der Schutz durch Brigits Mantel

Der Abschluss unseres Rituals fand unter Brigits schützendem Mantel statt. In einer liegenden Trance erlebten wir den Schutz und die Umhüllung durch die Göttin.

Für mich war dies ein Moment des tiefen Friedens und der Sicherheit, ein Gegenstück zum Loslassen alter Muster. Brigits Mantel schützt mich davor, dass Altes zurückkehrt oder Ungewünschtes sich wieder in meine Muster einschleicht.

Die Rückkehr des Lichts

Nach dieser tiefen Erfahrung zündeten wir traditionell Kerzen in Brigits Namen an, als Symbol für das kommende Licht und die Hoffnung, die das Imbolc-Fest in uns weckt. Wir konnten hier nochmal die kerzen anzünden, die wir letztes Jahr in Brigits Schmiede gestaltet hatten. So gab es hier einen schönen Rückbezug auf das, was vorher kam.

Am nächsten Tag: Die Verankerung in der Realität

Am nächsten Tag haben wir dann noch eine der heiligen Quellen hier in unserer Gegend besucht. Da wir das Ritual in der Geborgenheit unserer Wohnung abhielten, war der Besuch einer realen Quelle am nächsten Tag ein wichtiger Schritt, um unsere spirituellen Erfahrungen in der physischen Welt zu verankern. Dieser Ausflug war auch eine wunderschöne, gemeinsame Aktivität unserer Gruppe, um unsere Verbindung zur Natur und zueinander zu vertiefen.

Das Imbolc-Fest ist eine Zeit des Neubeginns, der Hoffnung und der Gemeinschaft. Durch unser Ritual und gemeinsame Aktivitäten ehrten wir die Göttin Brigit und erinnern uns an die Kraft der Erneuerung, die in jedem von uns liegt. Möge dieses Fest ein Leuchtturm sein, der uns durch das Jahr führt, erfüllt von Licht, Liebe und Verbundenheit.

Yule – Pe’s persönliche Reflexion über die Ruhe der Dunkelheit und die Wiedergeburt des Lichtes

Die Zeit des Winters lädt uns ein, innezuhalten und die Ruhe zu umarmen, die in der Dunkelheit liegt. Yule, das Fest der Wintersonnenwende, bietet uns die Gelegenheit, diese besondere Stille zu ehren und uns auf die Wiedergeburt des Lichts einzustimmen.

In diesem Jahr habe ich Yule auf eine sehr persönliche Art und Weise zelebriert. Anstatt in der Gemeinschaft zu feiern, fand jeder von uns in der Geborgenheit seines eigenen Raumes einen Moment der Stille, zur gleichen Zeit, verbunden durch die Tradition und den Geist des Festes.

Als ich vor Sonnenaufgang aufstand, umhüllte mich die Dunkelheit des Winters – eine Dunkelheit, die weit mehr als nur das Fehlen von Licht ist. Sie ist ein Raum der Möglichkeiten, ein Schoß der Stille, in dem wir Ruhe und Frieden finden können.

Auf meinem Balkon, eingehüllt in die Wärme meines Mantels und mit einer heißen Tasse Tee, ließ ich die Dunkelheit auf mich wirken. In dieser Dunkelheit fand ich eine tiefe Ruhe, die nur der Winter bieten kann – eine Ruhe, die uns erlaubt, zu reflektieren, zu regenerieren und uns auf das zu besinnen, was wirklich zählt.

Die Dunkelheit und die Stille des Yule-Festes erinnert uns daran, dass nach jeder Dunkelheit das Licht folgt. Es ist ein Fest, das Hoffnung schenkt und zeigt, dass Neuanfänge immer möglich sind.

Ich hoffe, dass auch ihr die Gelegenheit gefunden habt, auf Eure eigene Art und Weise das Neue Jahr zu begrüßen

Die 7 inneren Begleiter – Auf Entdeckungsreise durch die Chakren

Stellt euch vor, ihr hättet eine Schatzkarte, die zu den versteckten Juwelen eures Inneren führt – zu all den funkelnden, aber auch zu den lange vergessenen oder versteckten Teilen eures Selbst. Genau das ist es, was der Workshop „Die 7 Inneren Begleiter“ verspricht: Eine abenteuerliche Expedition durch die Landschaft eurer Chakren, auf der Suche nach innerem Reichtum und Ausgeglichenheit.

Angelehnt an Carl Jungs faszinierende Schattenarbeit, webt dieser Workshop die Tiefen der Chakrenlehre mit zeitgenössischen Methoden der aktiven Imagination und der sprechenden Trance zusammen. Diese Trancen sind ein echtes Team-Event – mal in der Gruppe, mal im Duo – und dabei steht immer der achtsame Umgang mit dem eigenen Innenleben im Vordergrund.

Unsere Chakren dienen uns als Wegweiser und zeigen uns die vielschichtigen Ebenen unseres Daseins auf. Jedes Chakra ist ein Kraftwerk an Energie und zugleich ein Spiegel für bestimmte Lebensaspekte und psychologische Herausforderungen.

Was diesen Workshop so besonders macht, ist die kooperative Annäherung an unsere inneren Begleiter. Wir lernen mit ihnen zu sprechen: „Was soll hier geschehen?“ und „Was brauchst Du von mir?“ sind die Schlüsselfragen, die uns auf unserem Weg begleiten. Diese offene und respektvolle Haltung öffnet Türen zu Räumen, in denen Heilung und persönliches Wachstum warten.

Ein wichtiges Element des Workshops ist die sprechende Trance, die eine ganz besondere Zusammenarbeit ermöglicht. Hier wird der „Reisende“ zum Erzähler seiner eigenen inneren Welt, während der „Begleiter“ lauscht und feinfühlig navigiert.

In kleinen Gruppen von 3-6 Teilnehmenden entsteht ein vertrauensvoller Raum, in dem jeder und jede Einzelne individuell begleitet wird. So wird der Workshop zu einer tiefgreifenden und persönlichen Erfahrung, die bereichert und transformiert.

Bereit für das Abenteuer?
Möchtet ihr euch auf die Reise zu euren inneren Begleitern begeben? Seid ihr neugierig geworden auf die Begegnungen in Euch?
Weitere Informationen findet ihr auf unserer Workshop Seite. Die Anmeldung läuft über unsere Gastgeberin, Curtis.
Wir freuen uns auf euch!

Unser Besuch in der Bocksteinhöhle zur Mabon Jahreskreis-Feier

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Mit dem Anbruch der goldenen Herbsttage, die die Landschaft in warme Farben tauchen, haben wir die Mabon Jahreskreis-Feier im Rahmen unserer Stammtisch Gruppe zelebriert.

Dieses Jahr führte uns unsere Feier an einen Ort von tiefgreifender historischer und spiritueller Bedeutung – die Bocksteinhöhle im Lohnetal. Versteckt im Herzen der Schwäbischen Alb, ist die Bocksteinhöhle mehr als nur eine Höhle. Sie ist ein Fenster in unsere Vergangenheit, ein Zeugnis für den Erfindungsreichtum unserer Vorfahren und ein Symbol für die unzerbrechliche Verbindung der Menschheit mit der Natur. Diese Höhle, einst Heim und Werkstatt sowohl für Neandertaler als auch für moderne Menschen, bot die perfekte Kulisse für einen Teil unserer Mabon-Feier.

Vorbereitung und Ritual zuhause
Da wir nicht sicher seinkonnten, wie ungestört wir vor ort in der Höhle und ihrer Umgebung sein würden, Haben wir unser Ritual und Trance zuhause gemacht, und die Höle zuerst in unserer Vorstellung einbezogen. Das ging, weil Pe die Höhle kennt, und sie uns lebhaft beschreiben konnte.

Im Zentrum unseres Rituals stand eine Trance-Erfahrung, ein tiefer Tauchgang in unser eigenes Bewusstsein, geleitet vom Geist der Höhle und der Weisheit unserer Vorfahren. Das Ziel war es, unseren eigenen Schatten zu treffen und mit ihmm zu tanzen.

In unseren Gedanken malten wir ein lebhaftes Bild der Bocksteinhöhle. Wir stellten uns ihre Lage inmitten der grünen Schwäbischen Alb vor, den Eingang eingebettet zwischen alten Steinen und üppigen Büschen. Wir visualisierten die zwei Teile der Höhle – einen hellen, einladenden Raum und einen dunkleren, geheimnisvolleren hinteren Bereich. Wir sahen die Durchbrüche zum aussen im vorderen Teil, wie durch sie die Sonne den Innenraum erhellt, und so einen Übergangsbereich erschaft. Dann erforschten wir in Gedanken das nahtähnliche Merkmal an der Decke, das die letzte Schwelle zum dunklen Innen markiert.

Als wir tiefer in unsere Trance eintauchten, luden wir den Gehörnten in unseren Kreis ein. Diese alte Gottheit, ein Symbol für Natur, Wildnis und den ungezähmten Geist, war unser Führer und Beschützer im dunklen Teil der Höhle. Wir baten den Gehörnten, unsere Augen und Ohren zu sein, um sicherzustellen, dass wir wirklich mit unseren inneren Schatten arbeiteten.

Als wir die Schwelle überschritten, standen wir mit einem Fuß in jeder Welt, bereit für eine tiefgreifende Entdeckung. Im dunkelsten Teil der Höhle trafen wir dann auf unsere Schatten. Dies war eine Zeit der Introspektion, des Fragens und des Suchens nach Weisheit, aber auch der Aktion und des Tanzes.

Die Höhle, in ihrer stillen Majestät, wurde zu einem Ort der Kraft und Reflexion. Der Gehörnte war bei uns, bot Führung und Unterstützung, aber die Reise in die Dunkelheit war unsere allein. Es war wichtig sicherzustellen, dass der Schatten, dem wir begegneten, wirklich unser eigener war, denn nur dann konnte er seine Einsichten und Gaben teilen.

Da wir das Anleiten der Trance in drei Teile aufgeteilt hatten, die jeweils von jemand anderen gefürt wurden, zeichneten wir diesen ersten Durchlauf unserer Reise auf und spielten ihn im Anschluss gleich wieder ab. Somit konnten wir alle noch mal gleich tief in diese Erfahrung hinein gehen, und alle Teile davon selbst erleben.

Der Besuch vor Ort
Mit dem Nachhall unserer Trance noch in uns, machten wir uns auf den Weg zur Bocksteinhöhle. Unser Aufstieg vom Parkplatz zur Höhle war still, um andere Wanderer nicht zu stören, und doch war er erfüllt von der Energie unserer Vorbereitungen und der Erwartung dessen, was kommen würde.

Die Bocksteinhöhle, eingebettet in das malerische Lonetal, empfing uns mit ihrer majestätischen Präsenz. Wir waren erschöpft vom steilen Aufstieg, der gar nicht so einfach zu meistern war. Als wir den Eingang betraten, konnten wir die Jahrtausende spüren, die diese Höhle Zeuge menschlicher Geschichte und Kultur gewesen war. Die Höhle war nicht nur ein Unterschlupf, sondern auch eine Werkstatt, ein Ort des Lernens und der Innovation. Hier hatten Neandertaler vor über 50000 Jahren Keilmesser und -spitzen hergestellt, Werkzeuge, die für ihr Überleben unerlässlich waren.

Während unseres Besuchs in der Bocksteinhöhle sind wir alle schweigend noch mal die Elemente unserer Trance durchgegangen, und haben sie mit den realen Eindrücken vor Ort verglichen und ergänzt. Gegen Ende unseres Aufenthalts brachten wir unsere Dankbarkeit und unseren Respekt zum Ausdruck, indem wir biologisch abbaubare Opfergaben vor dem Eingang der Höhle (ein Stück Apfel, einen Rosmarin-Zweig)hinterließen und ein Lied auf der Flöte spielten. Diese Gesten waren unsere Art, der Höhle und der Natur für ihre Gastfreundschaft und Weisheit zu danken. Sie waren auch eine Erinnerung daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind, dass wir mit der Erde und ihren Geschöpfen verbunden sind und dass wir die Verantwortung haben, diese Verbindungen zu ehren und zu pflegen.

Welt-Kultur Erbe
In der Nähe der Bocksteinhöhle befinden sich auch der Hohlenstein und die Vogelherd-Höhle, die ebenfalls von großer prähistorischer Bedeutung sind. Der Hohlenstein ist bekannt für den Löwenmenschen, eine der ältesten Darstellungen eines Mensch-Tier-Halbwesens. Die Vogelherd-Höhle hingegen war der Fundort der ältesten Kleinskulpturen der Menschheit. Diese Orte erinnern uns daran, wie tief unsere Wurzeln in dieser Erde verankert sind und wie eng wir mit der Natur verbunden sind.

Unser Besuch in der Bocksteinhöhle war mehr als nur eine Feier des Mabon Jahreskreis-Festes. Es war eine Reise in unsere Vergangenheit, ein Tanz mit unseren inneren Schatten und eine Erinnerung an unsere Verbindung mit der Natur. Es war eine Erfahrung, die uns tiefgreifend berührt hat, und die uns dazu inspiriert hat, mit Dankbarkeit, Respekt und Bewusstsein in die Zukunft zu blicken.

Nachklapp Lughnasadh Camp 23

Lugh Symbol

Das Lughnasadh Camp 23 war toll und sehr kreativ, das muss ich einfach so sagen. Es war eine Zeit voller Workshops, Lernen und Gemeinschaft. Eine Woche, in der wir eingeladen waren, unsere magische Kreativität zu erleben und zu entfalten.

Unsere Reise führte uns durch die Geschichte von Lugh, dem keltischen Gott des Lichts, den man auch den Strahlenden, den Vielbegabten nennt. Jede Station auf dieser Reise war eine Chance, tiefer in Lughs Geschichte einzutauchen und unsere eigene Kreativität zu entdecken und zu feiern. Es war eine Inspiration und eine Erinnerung daran, dass wir alle die Fähigkeit haben, unser eigenes Schicksal zu gestalten.

Tagsüber hatten wir viele kreative Workshops, und Abends dann jeweils ein Ritual, indem wir einen weitern Teil der Geschichte von Lugh erlebt haben.

Hier die Stationen, die wir in den Abend-Ritualen nacherleben konnten:

Die Prophezeiung und die Angst
Eine düstere Prophezeiung bestimmte das Leben von Lughs Großvater, dem Fomori-König Balor. Sie sagte seinen Tod durch die Hand seines eigenen Enkelsohns voraus. Getrieben von Angst und Verzweiflung, sperrte Balor seine Tochter Ethniu in einen Turm. Er hoffte, so das Schicksal zu umgehen und keinen Enkel zu bekommen. Trotz aller Bemühungen konnte Balor sein Schicksal nicht ändern. Seine Angst raubte ihm die Freiheit und ließ ihn in ständiger Furcht leben. Ethniu gebar Drillinge. Balor ließ die Säuglinge aus Furcht ins Meer werfen. Doch Lugh überlebte.
Von Balors Geschichte lernten wir eine wichtige Lektion: Wir können unser Schicksal nicht kontrollieren, aber wir können wählen, wie wir darauf reagieren. Statt in Angst zu leben, können wir uns entscheiden, unser Schicksal mutig zu konfrontieren.

Die Zeit der Isolation: Lernen, auf sich selbst zu vertrauen
Nachdem Lugh das einzige überlebende Kind von Ethnius Drillingen war, fand er sich allein und verlassen auf dem offenen Meer wieder. Diese Zeit der Isolation war eine Prüfung, er fühlte sich verloren und allein. Doch es war auch eine Zeit, in der er seine innere Stärke entdeckte, lernte, auf sich selbst zu vertrauen.
Lughs Erfahrung auf dem Meer zeigte uns, dass selbst in Zeiten der Einsamkeit und Verlassenheit, wir die Möglichkeit haben, uns selbst besser kennenzulernen. Zu lernen, auf uns selbst zu vertrauen und unseren eigenen Weg zu finden.

Tailtiu: Die Bedeutung unserer Wurzeln
Nach seiner Zeit der Isolation auf dem Meer fand Lugh ein neues Zuhause bei Tailtiu, der Erdmutter der Firebolg. Sie nahm den verlorenen Jungen auf und sorgte für ihn. Tailtiu, Lughs Ziehmutter, spielte eine entscheidende Rolle in seiner Entwicklung. Ihre Weisheit und Fürsorge prägten Lugh tief. Sie ermöglichte es ihm, von vielen Lehrern ganz unterschiedliche Fähigkeiten zu erlernen. In dieser neuen Phase seines Lebens begann Lughs Ausbildungszeit. Durch sie lernte er, sich selbst zu verstehen und seinen Weg zu finden. Daraufhin war er ihr für immer dankbar.
Diese Lehrzeit erlebten wir mit den vielen kreativen Workshops nach,an denen wir tagsüber teinahmen. Die Geschichte von Tailtiu und Lugh lehrt uns, dass wir von den Menschen geformt werden, die uns aufziehen und ausbilden. Sie lehrt uns, unsere Wurzeln zu kennen und zu ehren. Denn sie sind ein Teil dessen, wer wir sind und wer wir werden.

Die Herausforderung am Tor von Tara
Mit dem Wunsch, seine Dienste dem König von Tara anzubieten, machte sich Lugh auf den Weg. Er war sich seiner Fähigkeiten und Talente bewusst und war bereit, sie in den Dienst des Königs zu stellen. Doch als er am Tor von Tara ankam, wurde er zunächst vom Torwächter abgewiesen. „So einen, der das kann, haben wir schon. Dich brauchen wir nicht.“
Diese Erfahrung war eine Prüfung für Lugh, eine Erinnerung daran, dass wir im Leben oft auf innere und äußere Blockaden stoßen. Diese Blockaden können uns zurückhalten und uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Doch sie dienen auch dazu, uns zu prüfen und uns dazu zu bringen, kreativ und entschlossen zu sein.

Der Einlass
Lugh, anstatt entmutigt zu sein, antwortete dem Torwächter mit Entschlossenheit und Selbstvertrauen: “Sag Deinem König, dass hier einer Einlass will, der all dies gleichermaßen gut kann. Ich weiß, dass er mich braucht.” Lugh wußte, was er wert ist und was er kann. Er erkannte, dass seine Fähigkeiten benötigt wurden und dass er bereit war, darauf zu bestehen, seinen Platz am Hof einzunehmen. Selbst, wenn er dazu die Regeln des Torwächters ändern musste, und direkt nach dem König gefragt hat.
Lughs Geschichte lehrt uns, dass wir manchmal die Regeln ändern müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Es ist unsere Bereitschaft, flexibel zu sein und uns anzupassen, die uns letztendlich hilft, unsere eigenen Torwächter zu überwinden.

En Brief an uns selbst
Wir haben dann einen Brief an uns selbst geschrieben, der während den Rauhnächten gegen Ende dieses Jahres an uns geschickt werden wird. Einen Brief, um uns auch in der Zukunft daran zu erinnern, was wir von Lughs Geschichte gelernt haben: Jeder von uns ist einzigartig und hat etwas ganz besonderes in die Welt zu bringen. Es ist wichtig, dass wir das erkennen und es nutzen, um unseren eigenen Weg zu gehen. Wir sollten nicht zulassen, dass die Torwächter in unserem Leben – ob sie nun innerlich oder äußerlich sind – uns davon abhalten, unser wahres Potenzial zu entfalten, indem sie uns eine Lüge auftischen, die gerade soviel Wahrheit enthält, dass wir sie glauben: „Du bist nichts wert, du kannst nichts, keiner braucht, was du zu bieten hast.“ Stattdessen sollten wir die Lüge der Torwächter erkennen und unseren eigenen Weg gehen.

Das Lughnasadh-Fest: Eine Feier der Gemeinschaft
Das Lughnasadh-Fest, das wir am letzten Tag gefeiert haben, war eine lebendige Feier der Kreativität und des Lebens. Wir kamen zusammen, um Aufführungen zu genießen, unsere Kunstwerke zu teilen und unsere Fähigkeiten und Talente zu feiern. Ursprünglich wurde das Fest von Lugh eingeführt, um seine Ziehmutter Tailtiu zu ehren. Es ist eine Zeit der Dankbarkeit, der Wertschätzung unserer Wurzeln und der Feier unserer Gemeinschaft.

Das Lughnasadh Camp 23 war eine Reise der Entdeckung und des Wachstums, inspiriert von der Geschichte von Lugh. Wir haben gelernt, unsere Blockaden zu überwinden, unsere Einzigartigkeit zu erkennen und unsere Gemeinschaft zu feiern. Es war eine Woche in der wir eingeladen waren, unsere magische Kreativität zu erleben und zu entfalten.
Und genau das haben wir gemacht!

Wenn ihr wissen wollt, was so an Aktivitäten und Workshops Teil des Lughnasadh Camps waren, schaut euch doch einfach hier im Blog um. Wir haben immer wieder mal Details zur Planung, den Inhalten, den Lehrer*innen etc. gepostet. Viel Spaß beim Stöbern!

Stationen der Reise

Rückblick auf unsere Lughnasadh-Jahreskreisfeier am Isar-Ufer

Im Rahmen unseres spirituellen Stammtisches haben wir kürzlich eine ganz besondere Feier abgehalten.
Für Lughnasadh, das Fest der Ernte-Vorbereitung, haben wir uns in kleiner Runde an das malerische Ufer der Isar begeben.

Die Isar, mit ihrer beruhigenden Strömung und der natürlichen Schönheit, bot den perfekten Rahmen für unsere Feier.
Umgeben von der üppigen Natur, konnten wir uns ganz auf die Bedeutung von Lughnasadh konzentrieren: Dankbarkeit für die Früchte der Arbeit und Anerkennung für das bereits Geleistete.

Ganz unmittelbar an den Elementen, mit Wasser, Kies und Schlamm zwischen unseren Zehen, haben wir einen Kreis gezogen und eine geführte Trance improvisiert. Unser Thema war eine innere Feldbeschau. Wir haben uns gefragt: Welche Saat ist aufgegangen? Was ist unerwartet erblüht? Und was ist nicht aufgegangen oder braucht vielleicht noch etwas mehr Zeit?

In der Meditation sind wir der Reihe nach diese drei Felder abgelaufen. An jedem Punkt haben wir verweilt und uns gefragt, was es hier zu lernen, zu sehen und zu erfahren gibt. Am Ende haben wir uns auch gefragt, ob alles dort ist, wo es sein soll. Oder ob vielleicht Pflanzen von einem Feld in ein anderes umgesetzt werden wollen?

Es war eine Gelegenheit, uns selbst zu reflektieren und zu erkennen, wo wir stehen und wohin unsere Reise geht. Diese tiefe Verbindung mit der Natur und mit uns selbst war eine kraftvolle Erfahrung. Sie hat uns daran erinnert, dass wir Teil des größeren Ganzen sind und dass jeder von uns einen wichtigen Beitrag leistet.

Wie schon oft, haben wir den Brunch am Tag danach für unseren monatlichen Stammtisch genutzt. Neben der weiteren Planung für zukünftige Aktivitäten haben wir auch über den Sinn und Unsinn von geschlechtsspezifischen Veranstaltungen diskutiert. Also Events nur für Männer, Frauen etc. Warum können wir nicht die enorme Unterschiedlichkeit eines jeden Individuums als gegeben hinnehmen und einfach Events gestalten, bei denen alle willkommen sind und sich alle mit ihren Unterschieden gegenseitig bereichern? Diese Frage ist ein wichtiger Teil unserer Philosophie bei Earth Art Sky. Wir glauben an die Kraft der Gemeinschaft und daran, dass alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Glauben, einen wertvollen Beitrag leisten können. Wir freuen uns darauf, diese Vision in unseren zukünftigen Veranstaltungen weiter zu verwirklichen.

Es war ein Tag der Gemeinschaft, der Reflexion und der Dankbarkeit, der uns alle daran erinnert hat, wie wichtig es ist, uns mit der Natur und ihren Zyklen zu verbinden.
Und damit haben wir dieses Jahr mehr oder weniger drei Mal Lughnasadh gefeiert: ein mal während des Witch Camps, dann noch mal beim Wicker Man auf dem Castle fest. Und nun hier am Isar-Ufer.
Jede dieser Feiern war besonders und alle anders und sehr bereichernd. Auch wenn wir nicht vor haben, nun jedes Jahr drei mal Lughnasadh zu feiern, so möchten wir diese Erfahrung aber auch nicht missen.