Das Lughnasadh Camp 23 war toll und sehr kreativ, das muss ich einfach so sagen. Es war eine Zeit voller Workshops, Lernen und Gemeinschaft. Eine Woche, in der wir eingeladen waren, unsere magische Kreativität zu erleben und zu entfalten.
Unsere Reise führte uns durch die Geschichte von Lugh, dem keltischen Gott des Lichts, den man auch den Strahlenden, den Vielbegabten nennt. Jede Station auf dieser Reise war eine Chance, tiefer in Lughs Geschichte einzutauchen und unsere eigene Kreativität zu entdecken und zu feiern. Es war eine Inspiration und eine Erinnerung daran, dass wir alle die Fähigkeit haben, unser eigenes Schicksal zu gestalten.
Tagsüber hatten wir viele kreative Workshops, und Abends dann jeweils ein Ritual, indem wir einen weitern Teil der Geschichte von Lugh erlebt haben.
Hier die Stationen, die wir in den Abend-Ritualen nacherleben konnten:
Die Prophezeiung und die Angst
Eine düstere Prophezeiung bestimmte das Leben von Lughs Großvater, dem Fomori-König Balor. Sie sagte seinen Tod durch die Hand seines eigenen Enkelsohns voraus. Getrieben von Angst und Verzweiflung, sperrte Balor seine Tochter Ethniu in einen Turm. Er hoffte, so das Schicksal zu umgehen und keinen Enkel zu bekommen. Trotz aller Bemühungen konnte Balor sein Schicksal nicht ändern. Seine Angst raubte ihm die Freiheit und ließ ihn in ständiger Furcht leben. Ethniu gebar Drillinge. Balor ließ die Säuglinge aus Furcht ins Meer werfen. Doch Lugh überlebte.
Von Balors Geschichte lernten wir eine wichtige Lektion: Wir können unser Schicksal nicht kontrollieren, aber wir können wählen, wie wir darauf reagieren. Statt in Angst zu leben, können wir uns entscheiden, unser Schicksal mutig zu konfrontieren.
Die Zeit der Isolation: Lernen, auf sich selbst zu vertrauen
Nachdem Lugh das einzige überlebende Kind von Ethnius Drillingen war, fand er sich allein und verlassen auf dem offenen Meer wieder. Diese Zeit der Isolation war eine Prüfung, er fühlte sich verloren und allein. Doch es war auch eine Zeit, in der er seine innere Stärke entdeckte, lernte, auf sich selbst zu vertrauen.
Lughs Erfahrung auf dem Meer zeigte uns, dass selbst in Zeiten der Einsamkeit und Verlassenheit, wir die Möglichkeit haben, uns selbst besser kennenzulernen. Zu lernen, auf uns selbst zu vertrauen und unseren eigenen Weg zu finden.
Tailtiu: Die Bedeutung unserer Wurzeln
Nach seiner Zeit der Isolation auf dem Meer fand Lugh ein neues Zuhause bei Tailtiu, der Erdmutter der Firebolg. Sie nahm den verlorenen Jungen auf und sorgte für ihn. Tailtiu, Lughs Ziehmutter, spielte eine entscheidende Rolle in seiner Entwicklung. Ihre Weisheit und Fürsorge prägten Lugh tief. Sie ermöglichte es ihm, von vielen Lehrern ganz unterschiedliche Fähigkeiten zu erlernen. In dieser neuen Phase seines Lebens begann Lughs Ausbildungszeit. Durch sie lernte er, sich selbst zu verstehen und seinen Weg zu finden. Daraufhin war er ihr für immer dankbar.
Diese Lehrzeit erlebten wir mit den vielen kreativen Workshops nach,an denen wir tagsüber teinahmen. Die Geschichte von Tailtiu und Lugh lehrt uns, dass wir von den Menschen geformt werden, die uns aufziehen und ausbilden. Sie lehrt uns, unsere Wurzeln zu kennen und zu ehren. Denn sie sind ein Teil dessen, wer wir sind und wer wir werden.
Die Herausforderung am Tor von Tara
Mit dem Wunsch, seine Dienste dem König von Tara anzubieten, machte sich Lugh auf den Weg. Er war sich seiner Fähigkeiten und Talente bewusst und war bereit, sie in den Dienst des Königs zu stellen. Doch als er am Tor von Tara ankam, wurde er zunächst vom Torwächter abgewiesen. „So einen, der das kann, haben wir schon. Dich brauchen wir nicht.“
Diese Erfahrung war eine Prüfung für Lugh, eine Erinnerung daran, dass wir im Leben oft auf innere und äußere Blockaden stoßen. Diese Blockaden können uns zurückhalten und uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Doch sie dienen auch dazu, uns zu prüfen und uns dazu zu bringen, kreativ und entschlossen zu sein.
Der Einlass
Lugh, anstatt entmutigt zu sein, antwortete dem Torwächter mit Entschlossenheit und Selbstvertrauen: “Sag Deinem König, dass hier einer Einlass will, der all dies gleichermaßen gut kann. Ich weiß, dass er mich braucht.” Lugh wußte, was er wert ist und was er kann. Er erkannte, dass seine Fähigkeiten benötigt wurden und dass er bereit war, darauf zu bestehen, seinen Platz am Hof einzunehmen. Selbst, wenn er dazu die Regeln des Torwächters ändern musste, und direkt nach dem König gefragt hat.
Lughs Geschichte lehrt uns, dass wir manchmal die Regeln ändern müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Es ist unsere Bereitschaft, flexibel zu sein und uns anzupassen, die uns letztendlich hilft, unsere eigenen Torwächter zu überwinden.
En Brief an uns selbst
Wir haben dann einen Brief an uns selbst geschrieben, der während den Rauhnächten gegen Ende dieses Jahres an uns geschickt werden wird. Einen Brief, um uns auch in der Zukunft daran zu erinnern, was wir von Lughs Geschichte gelernt haben: Jeder von uns ist einzigartig und hat etwas ganz besonderes in die Welt zu bringen. Es ist wichtig, dass wir das erkennen und es nutzen, um unseren eigenen Weg zu gehen. Wir sollten nicht zulassen, dass die Torwächter in unserem Leben – ob sie nun innerlich oder äußerlich sind – uns davon abhalten, unser wahres Potenzial zu entfalten, indem sie uns eine Lüge auftischen, die gerade soviel Wahrheit enthält, dass wir sie glauben: „Du bist nichts wert, du kannst nichts, keiner braucht, was du zu bieten hast.“ Stattdessen sollten wir die Lüge der Torwächter erkennen und unseren eigenen Weg gehen.
Das Lughnasadh-Fest: Eine Feier der Gemeinschaft
Das Lughnasadh-Fest, das wir am letzten Tag gefeiert haben, war eine lebendige Feier der Kreativität und des Lebens. Wir kamen zusammen, um Aufführungen zu genießen, unsere Kunstwerke zu teilen und unsere Fähigkeiten und Talente zu feiern. Ursprünglich wurde das Fest von Lugh eingeführt, um seine Ziehmutter Tailtiu zu ehren. Es ist eine Zeit der Dankbarkeit, der Wertschätzung unserer Wurzeln und der Feier unserer Gemeinschaft.
Das Lughnasadh Camp 23 war eine Reise der Entdeckung und des Wachstums, inspiriert von der Geschichte von Lugh. Wir haben gelernt, unsere Blockaden zu überwinden, unsere Einzigartigkeit zu erkennen und unsere Gemeinschaft zu feiern. Es war eine Woche in der wir eingeladen waren, unsere magische Kreativität zu erleben und zu entfalten.
Und genau das haben wir gemacht!
Wenn ihr wissen wollt, was so an Aktivitäten und Workshops Teil des Lughnasadh Camps waren, schaut euch doch einfach hier im Blog um. Wir haben immer wieder mal Details zur Planung, den Inhalten, den Lehrer*innen etc. gepostet. Viel Spaß beim Stöbern!